Eine Urlaubsgeschichte
„Was ist das denn“ wird sich jetzt der Eine oder Andere fragen? Das haben wir getan als unser Freund Fredrik anfragte ob und wann wir unseren Sommerurlaub in Schweden verbringen. Da gibt es den Hjälmare Dockans Dag und dort nimmt der Stockholmer Scalabatklubb teil und wenn es passt und wir Lust haben sollten wir Uboote einpacken und auch teilnehmen. Mhhh….noch mehr Gerödel, wo wir doch schon Fahrräder und Kajak eingeplant hatten. Da wir die Freunde vom SSBK seit der Pandemie mehr getroffen haben war die Entscheidung schnell gefallen.

Hjälmare Docka ist ein Teil des Hjälmare Kanals cirka 150 km westlich von Stockholm. Dort gibt es Schleusen und ein Dock, das früher zur Reparatur von Kanalbooten genutzt wurde, heute wird der Kanal nur noch von Freizeitbooten genutzt und das alte Dock wird überwiegend als Winterlager genutzt. Einmal im Jahr findet der Dock-Tag statt. Ein Markt mit lokalem Angebot und Aktivitäten auf dem Wasser.
Als wir am Samstagmorgen ankamen waren viele Aussteller bereits beim Aufbau, auch unsere Stockholmer Freunde waren bereits fleißig. Die Kanalgesellschaft stellt überdachte Marktstände zur Verfügung. Wie praktisch, der Wettergott hatte leider beschlossen uns den Tag zu vermiesen. Es regnete und das den ganzen Tag mal mehr mal weniger. Glücklicherweise gibt es ein großes Ausflugslokal in das man sich auf einen Kaffee zurück ziehen konnte.
Wo fahren wir eigentlich, in der Schleuse, im See, nein hieß es im Dock. Mhhh… ohne Wasser? Aber es dauerte nicht lange und der Schleusenwärter öffnete die Schotten und nach einer halben Stunde gab es ein etwa 1Meter tiefes Fahrgewässer. Eine Treppe und ein Ponton zum Boote einsetzen gab es auch. Sofort waren die ersten Boote im Wasser, weil: nur leichter Regen :-)
Irgendwann setzte Fredrik seine schöne Gotland (1:50) ins Wasser und tauchte ab, leider war er etwas weit nach rechts gekommen und dort wuchsen reichlich Gras und Binsen. Natürlich war das Zeugs sofort in der Schraube. Was tun? Verschieden Versuche das Boot an zu schubsen funktionierten natürlich nicht, es hing bombenfest. Aber da war ja noch der Stand vom Sjöräddningtjänst (Seerettungsdienst), ein Kollege zog sich den wasserdichten Anzug an und stieg in die Schleuse um das Uboot aus dem Kraut zu puhlen. Der Applaus des Publikums war ihm sicher und eine Spende gab es auch.
Unsere Freunde mit ihren schicken Booten hatten es da doch etwas einfacher. Es gab eine große Vielfalt an Booten alter Art, die dem beständigen Regen trotzen und ihre Erbauer auch. Sie sind schon stur, die Schweden wenn es ums Wetter geht. Klein begeben gibt es nicht.
Nachmittags wurde der Himmel heller und wir erhofften uns eine längere Pause. Wir bildeten ein Päckchen für die obligatorischen Fotos. Kaum waren wir fertig fing es erneut an zu schütten, dummerweise war Magnus mit seiner Neptun auch ins Kraut gefahren und dieses mal kam eine Kollegin zur Rettung. Der Nachmittag verging mit Unterstellen, zur Schleuse sprinten Boot fahren, Sender trocken legen und dann war Schluss. Während wir die Boote ins Auto packten wurde das Dock geleert und bei der Abfahrt war nichts mehr zu sehen vom Wasser.

Fazit: Schlechtes Wetter gibt es nicht wenn man mit schwedischen Freundes was unternimmt.
Vielen Dank an die Freunde vom SSKB und an Fredrik weil er uns „wild“ gemacht hat, an Magnus für die Organisation und Grüße an Irina, die eisenhart mit ihrer Andrea Doria in Regen gestanden hat und das trotz Krücken. Weiterhin gute Besserung.
Ein Teil der Bilder hat uns Stockholms Scalbatsklubb zur freundlicherweise Verfügung gestellt. Weitere Bilder findet man hier